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Hartmut Neumann – Verbotene Zonen | Wolf Hamm – Große Prozesse

Ausstellung vom 16. Mai bis 29. August 2021

Unter den Titeln Verbotene Zonen und Große Prozesse präsentiert das Max Ernst Museum Brühl des LVR in einer Doppelausstellung rund 120 Arbeiten von Hartmut Neumann (*1954) und Wolf Hamm (*1974).

Der vielfach ausgezeichnete Künstler Hartmut Neumann lebt in Köln und Braunschweig und ist seit 1992 Professor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Die Auswahl seiner meist großformatigen, im Zeitraum von 1995 bis 2020 entstandenen Landschaftsvisionen lässt eine ganz eigene, utopische Sicht auf die Natur erkennen. Die fantastisch-wuchernden Vegetationen können als Seelenlandschaften erscheinen und thematisieren das Verhältnis von Naturgewalten und Zivilisation. In seinen Städte-Serien Überwachsen und verschwunden im Jahre 2110 und im Jahre 2210 projiziert Neumann diverse Städte und Metropolen 100 bzw. 200 Jahre in die Zukunft und deutet bereits im Titel Zivilisationskritik sowie ökologische Dimensionen an.

Auch Wolf Hamms farbintensive und in der Bildkombinatorik surreal anmutende Arbeiten, die in der Technik der Hinterglasmalerei erstellt sind, ziehen die Betrachtenden gleichsam in einen visuellen Strudel. Die collageartig in ein Bild gesetzten Motive gleichen einer Logik des Traums, bei der Gesehenes, Geträumtes, Erlebtes und Gedachtes vermischt und zugleich verdichtet präsentiert wird. Zum ersten Mal werden in der Ausstellung sechs großformatige Werke seines 2010 begonnenen Zyklus Die großen Prozesse gezeigt, der im Gewand des Jahreszeitenwechsels die Entwicklungsstufen der Menschheitsgeschichte thematisiert. Wolf Hamm war Meisterschüler von Siegfried Anzinger an der Düsseldorfer Kunstakademie und lebt und arbeitet in Berlin.

In der ersten Doppelausstellung des Museums mit zeitgenössischen Künstlern lassen sich zwei unterschiedliche aktuelle Positionen im Spannungsfeld zum Werk von Max Ernst und surrealen Bildstrategien entdecken. Diese Berührungspunkte verbinden die beiden künstlerischen Ansätze und schlagen inhaltliche Brücken in der räumlich getrennt angelegten Präsentation.