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Biografie


Foto: Der junge Max Ernst an der Staffelei

Max Ernst an der Staffelei

Max Ernst – Leben und Werk

Max Ernst zählt zu den wichtigsten Künstler*innen des 20. Jahrhunderts. Zeitlebens bewegte er sich zwischen verschiedenen Welten. Seine Kunst – er spielte eine zentrale Rolle in revolutionär-künstlerischen Bewegungen wie dem Dadaismus und dem Surrealismus – führte ihn nach Frankreich, doch die politische Lage zwang ihn ins Exil in die USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Europa zurück. An all seinen Lebensstationen hinterließ Max Ernst Spuren, die bis heute die zeitgenössische Kunst prägen.

1891 – 1922: Max Ernsts frühe Jahre in Brühl, Erster Weltkrieg und Dada-Bewegung in Köln

Max Ernst wurde am 2. April 1891 in Brühl geboren. Von 1910 bis 1914 studierte er in an der Universität Bonn, wo er die Kunsthistorikerin Luise Straus kennenlernte. Die beiden heirateten 1918 . Zwei Jahre später wurde ihr gemeinsamer Sohn Jimmy Ernst geboren.

Während des Ersten Weltkrieges wurde der Künstler zum Kriegsdienst eingezogen, was tiefe Spuren in seiner Weltanschauung und Kunst hinterließ. Nach seiner Rückkehr gründete er gemeinsam mit Hans Arp und Johannes Theodor Baargeld die Kölner Dada-Bewegung – auch als direkte Reaktion auf die Gräuel des Ersten Weltkrieges.

1922 – 1933: Paris im Kreis der Surrealist*innen

1922 verließ Ernst seine Familie und zog nach Paris, um sich künstlerisch weiterzuentwickeln. 1927 folgte nach der Scheidung von Luise Straus die Heirat mit der Malerin Marie-Berthe Aurenche. Schnell wurde Ernst zu einem der zentralen Mitglieder im Kreis der Surrealist*innen rund um André Breton.
Max Ernst war der erste Maler überhaupt, der im Ersten Manifest des Surrealismus von 1924 verewigt wurde.

1933 – 1941: NS-Zeit und Internierung in Gefangenenlager

Die Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 hatte einschneidende Auswirkungen auf Leben und Werk von Max Ernst, auch wenn er sich zu dem Zeitpunkt in Frankreich befand. 1937 lernte er die Künstlerin Leonora Carrington kennen, die bald seine Lebensgefährtin wurde. Im gleichen Jahr wurden Werke von Ernst von den Nazis beschlagnahmt und auf der Propaganda-Ausstellung „Entartete Kunst“ verhöhnend zur Schau gestellt. 1939 wurde er mehrfach als „feindlicher Ausländer“ in Lagern wie dem Camp de Milles bei Aix-en-Provence interniert.

1941 – 1976: Flucht in die USA, Neuanfang und Rückkehr nach Frankreich

Ernst konnte wiederholt aus der Gefangenschaft fliehen, unter anderem durch die Unterstützung seines Freundes Paul Éluard. Mithilfe der Kunstsammlerin Peggy Guggenheim und der Flüchtlingshilfsorganisation Emergency Rescue Committee rund um den Journalisten Varian Fry gelang ihm schließlich im Juli 1941 die Flucht nach New York. Kurz darauf heirateten Guggenheim und Ernst. Bei einem Rechercheauftrag für die von ihr geplante Ausstellung „31 Woman“ begegnete Max Ernst der Künstlerin Dorothea Tanning, woraufhin er sich von seiner Ehefrau Peggy Guggenheim trennte und mit Tanning eine Beziehung einging. 1946 verließ das Paar New York und zog auf einen Hügel nahe der Stadt Sedona in die Wüste Arizonas.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten die beiden immer wieder nach Europa zurück, bis schließlich 1953 der Umzug nach Frankreich erfolgte. Ein Jahr später erhielt Max Ernst den Großen Preis der 27. Biennale von Venedig für sein malerisches Werk, wodurch er internationale Bekanntheit erlangte.
Am 1. April 1976 verstarb Max Ernst einen Tag vor seinem 85. Geburtstag in seiner Pariser Atelierwohnung.