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Foto: Aussenansicht des Max Ernst Museums Brühl des LVR Foto: Foyer des Max Ernst Museums Schwarz weiß Porträt von Alberto Giacometti

Ruth Marten – Dream Lover

Ausstellung vom 14. Oktober 2018 bis 24. Februar 2019

Erste europäische Retrospektive von Ruth Marten im Max Ernst Museum Brühl des LVR

Das Max Ernst Museum Brühl des LVR zeigt zum ersten Mal in Europa eine Retrospektive der amerikanischen Künstlerin Ruth Marten (*1949), die durch ihre überraschenden, witzigen und subversiven Bearbeitungen alter Drucke bekannt geworden ist. Rund 200 Arbeiten auf Papier, Gemälde und Objekte aus nahezu fünf Jahrzehnten sind vom 14. Oktober 2018 bis zum 24. Februar 2019 in Brühl zu sehen.

Die in New York City geborene und dort lebende Künstlerin begann 1972 als eine der ersten Frauen in der Tattoo-Szene der amerikanischen Untergrundbewegung.1977 tätowierte Ruth Marten im Musée National d‘Art Moderne de la Ville de Paris auf der 10. Pariser Kunstbiennale, während gleichzeitig Bilder von ihr in der Ausstellung präsentiert wurden. Ab 1980 war Ruth Marten als Illustratorin für zahlreiche Magazine und Zeitschriften (The New Yorker, Time Magazine / Time International oder Entertainment Weekly), für Buch- und Musikverlage und zeitweise auch als Modezeichnerin (Vogue und Harper’s Bazaar) tätig.

Die Retrospektive gibt Einblick in Ruth Martens außergewöhnliches Werk. Seit Ende der 1980er Jahre setzte sich die Künstlerin intensiv mit dem Thema Haar auseinander und reflektierte dabei u.a. ihre eigenen Erfahrungen mit gesellschaftlichen Normen und Idealen „im Zeitalter des geglätteten Haares“ (Ruth Marten). Ab 2006 beginnt sie Druckgrafiken vergangener Jahrhunderte, die sie auf sonntäglichen Flohmarkt-Besuchen entdeckt, zeichnerisch und malerisch zu ergänzen und zu verfremden oder für Collagen zu nutzen. Diese Arbeiten bilden das Herzstück der Präsentation. Ruth Marten kombiniert darin das Ausgangsmaterial mit Motiven wie Krokodilen, Vögeln, Mäusen oder modischen Accessoires, wobei der Übergang zwischen Ursprungswerk und Bearbeitung durch die perfekte Imitation des Stils der Vorlage allenfalls in der Nahsicht erkennbar wird. Auf diese Weise entstehen surreale Situationen und unwirkliche Atmosphären, ähnlich wie in den Collageromanen La femme 100 têtes oder Une semaine de bonté von Max Ernst.

Die Retrospektive Ruth Marten - Dream Lover ist in Zusammenarbeit mit der Künstlerin anlässlich ihres 70. Geburtstages entstanden und vermittelt erstmals einen umfassenden Einblick in ihre Bildwelten, in denen sich Traum und Realität auf ganz eigene Weise verbinden. Zum Titel der Ausstellung Dream Lover ließ sich die Künstlerin von dem gleichnamigen Bobby Darin-Song aus dem Jahr 1959 inspirieren: „I don`t want to dream alone.“