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© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Max Ernst: Leben und Werk – 70 Schaffensjahre
Rund 250 Kunstwerke von Max Ernst aus über 70 Jahren seines künstlerischen Schaffens – darunter Gemälde, Skulpturen, Objekte, Fotografien und Arbeiten auf Papier – präsentiert die Dauerausstellung „Max Ernst – Leben und Werk“ im Erdgeschoss und Obergeschoss des Museums. Bedeutende Fotografien aus dem Nachlass des Künstlers werden neben den Kunstwerken gezeigt, um sein facettenreiches Leben und seine Künstler*innenfreundschaften zu dokumentieren.
Surreale Bildwelten, fantastische Skulpturen und D-Paintings
Die Dauerausstellung ist chronologisch aufgebaut und präsentiert die künstlerischen Anfänge von Max Ernst in Brühl und im Rheinland, die 1920er und 1930er Jahre in Paris bis zu seiner Emigration in die USA und seine Rückkehr nach Europa in den 1950er Jahren bis zu seinem Tod 1976.
Max Ernst setzt sich zunächst mit den gängigen Kunstströmungen seiner Zeit, dem Impressionismus, Expressionismus und Fauvismus auseinander. Als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg ist er Gründungsmitglied der Dada-Bewegung Köln und es entstehen erste Collagen und dadaistische Zeichnungen, die in der Dauerausstellung präsentiert werden.
In den 1920er Jahren geht Max Ernst nach Paris und schließt sich der Gruppe der Surrealisten an. Dort schafft er bis zur seiner Flucht nach Amerika 1941 zahlreiche Gemälde, Collagen, Grafiken, Plastiken und Assemblagen. Seine unbändige Kreativität schlägt sich auch in zahlreichen Büchern, Künstlermappen und Gedichten nieder. In seinen Bildwelten begegnen Sie fantastischen Landschaften und bizarren Wesen. Mit der Histoire Naturelle präsentiert die Ausstellung die neu von Max Ernst erfundene Technik, die Grattage. Ab 1929 entwickelt er darüber hinaus drei Collagenromane. In dem letzten dieser Romane, Une Semaine de Bonté (1934), thematisiert er menschliche Abgründe. Die präzise zusammengefügten Collagen zeigen Szenen der Zerstörung und gesellschaftlicher Dramen, von Sexualität, Folter und Mord, aber auch Naturgewalten und die Einwirkung der Elemente.
Nach mehreren Internierungen in Frankreich emigriert Max Ernst in die USA. Dort lässt er sich zunächst in New York und dann ab 1946 mit Dorothea Tanning in der Wüste Arizonas, in Sedona, nieder. Zahlreiche Werke aus der Amerikazeit bezeugen die weitere Auseinandersetzung mit dem Surrealismus und der Landschaft in den USA. Seine Großplastik und Hauptwerk der Sedona-Zeit Capricorne ist im Tanzsaal des Max Ernst Museums ausgestellt.
Über 70 Bronzeplastiken und Skulpturen aus dem persönlichen Besitz Max Ernsts demonstrieren sein bildhauerisches Schaffen über Jahrzehnte hinweg. Herzstück der Dauerausstellung sind die insgesamt 36 „D-Paintings“ im Obergeschoss des Museums. Diese schuf Max Ernst als Geburtstags- und Liebesgeschenke an seine letzte Ehefrau, die Künstlerin Dorothea Tanning.
Ein bewegtes Leben in Europa und den USA
Neugierig auf einzelne Kunstwerke und den Hintergrund ihrer Entstehung? Auf der begleitenden Microsite gibt es mehr zu entdecken:
Microsite
Diese enthält auch einen Audioguide in Deutsch, Englisch und Leichter Sprache. In der Ausstellung finden Sie den Audioguide über QR-Codes an ausgewählten Kunstwerken.
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Piktogramm "Museumskoffer"
Mit dem Museumskoffer auf Entdeckungsreise!
Für unsere kleinen Museumsbesucher*innen zwischen vier und acht Jahren steht an der Museumskasse ein Museumskoffer zur Ausleihe bereit. Mit diesem Koffer können Eltern mit ihren Kindern auf Entdeckungsreise gehen und dabei spielerisch einen ersten Zugang zu ausgewählten Kunstwerken finden.
Leihgebühr: 2 €