
Farah Ossouli, 2025 © Farah Ossouli
Farah Ossouli – Merkꞌ dir den Flug, der Vogel wird sterben
New Perspectives im Leonora-Carrington-Saal
Ausstellung vom 27. Juni bis 5. Oktober 2025
Farah Ossouli orientiert sich als eine der ersten Künstlerinnen an der klassischen persischen Miniaturmalerei und diese mit eigener Bildsprache in zeitgenössische Kontexte überführt. Referenzen aus der persischen sowie europäischen Kulturgeschichte verflechtet sie zu symbolisch aufgeladenen Bildern, mit denen sie auf poetische Weise feministische
Themen ins Zentrum rückt.
Für ihre Ausstellung am Max Ernst Museum Brühl des LVR hat Farah Ossouli eine neue, 15-teilige Werkserie geschaffen. Der Titel Merk’ dir den Flug, der Vogel wird sterben stammt aus einem Gedicht der iranischen Lyrikerin Forough Farrokhzad (1935–1967). Jedem Blatt der Serie ist ein Vers zugeordnet. Gleichzeitig steht die Werkserie in Zusammenhang mit Max Ernsts zeitkritischem Collageroman Une semaine de bonté (Eine
Woche der Güte, 1934). Ein wiederkehrendes Motiv in Ossoulis Serie ist das Haar, das sie als vielschichtiges Symbol inszeniert. Mit dem offenen Haar verweist sie auf Weiblichkeit, Intimität und Verletzlichkeit. Gleichzeitig ist es ein Symbol für gesellschaftliche Machtstrukturen, Kontrolle und politische Unterdrückung.
Farah Ossouli (geb. 1953 in Zanjan, Iran, lebt und arbeitet in Teheran, Iran) erhielt 1977, zwei Jahre vor der Iranischen Revolution, ihren Abschluss in Grafikdesign an der Kunstakademie. 2001 war sie Mitbegründerin der iranischen Künstlerinnengruppe DENA. Sie wurde mehrfach mit dem Iranian Women Artists Arward in Teheran ausgezeichnet und ist neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit als Mentorin, Kuratorin und Jurorin bei nationalen und internationalen Ausstellungen und Wettbewerben tätig. 2002 war sie Vorsitzende der 6. Teheraner Malerei-Biennale.
Farah Ossoulis Werke befinden sich in den Sammlungen bedeutender Museen, darunter das Metropolitan Museum of Art (New York, USA), das Tehran Museum of Contemporary Art (Teheran, Iran) und das Ludwig Museum (Koblenz, Deutschland). Kuratiert von Madeleine Frey und Sarah Louisa Henn
Die Vernissage mit Künstlerinnengespräch findet am 26. Juni um 19 Uhr statt.