Logo Max Ernst Museum Brühl des LVRLogo Landschaftsverband Rheinland
Foto: Aussenansicht des Max Ernst Museums Brühl des LVR Foto: Foyer des Max Ernst Museums Schwarz weiß Porträt von Alberto Giacometti

Nevin Aladağ – Interlocking

Ausstellung vom 10. März bis 30. Juni 2024

Nevin Aladağ gehört zu den international renommiertesten Künstlerinnen der Gegenwart. Musik und Klang, Ornamente und Alltagsobjekte spielen im Werk der in Van in der Türkei geborenen und heute in Berlin arbeitenden Künstlerin eine große Rolle. Die Überblicksausstellung Nevin Aladağ – Interlocking (Ineinandergreifen) zieht mit textilen Collagen, Klangskulpturen, Installationen und Videos Verbindungslinien zwischen verschiedenen Bereichen künstlerischen Schaffens und deren soziokulturellen Hintergründen. Das Herstellen solcher Zusammenhänge ist ein Hauptthema in Nevin Aladağs vielgestaltigem, oft humorvollem Werk, das die Gemeinsamkeiten im Formenspiel ganz unterschiedlicher Kulturen sinnlich erfahrbar macht.

Eigens für die Ausstellung hat die Künstlerin neue Arbeiten produziert. In der Serie Social Fabric, Floating Leaves, collagiert Nevin Aladağ Teppichfragmente aus aller Welt zu fantasievollen Formationen. Für die neuen Werke der Reihe Color Floating bespannte sie Lampen mit farbigen Nylonstrümpfen und erzielt damit überraschende Effekte. Im Innen- und Außenbereich des Museums sind mit den Fahnen Best Friends weitere ortspezifische Arbeiten zu sehen.
Das sogenannte „Musikzimmer“ der Ausstellung präsentiert Nevin Aladağs jüngste Skulpturenserie Resonator sowie verschiedene Exemplare aus der Werkreihe Resonating Spaces. Die Resonator Strings, Resonator Wind und Resonator Percussion bestehen aus Teilen verschiedener Saiten-, Blas- und Schlaginstrumente, von Harfe, Mandoline und Glockenspiel über Akustik- und Bassgitarre bis hin zu Trommel, Panföte, Tuba und Trompete.
Die Installation Teppichballspiel lädt die Besucher*innen dazu ein, das Kunstwerk zu aktivieren und in einem Indoor-Basketball Court mit den Kunstwerken buchstäblich selbst zu spielen. Für die Teppichbälle, Basketbälle mit Teppichfragmenten, nutzte die Künstlerin insbesondere Kelims, eine spezielle Art von Webteppichen, die traditionell vor allem im Balkan, Iran, Kleinasien und dem Kaukasusgebiet verbreitet sind. Erstmals ist das Teppichballspiel nicht im Außenbereich, sondern in den Räumlichkeiten einer kulturellen Institution zu nutzen.
Ein mitten in der Werkschau platzierter Raum Interlocking aktiv steht Besucher*innen zur Verfügung, um die von Nevin Aladağ genutzten Verfahren, wie das Knüpfen von Makramee-Wandbehängen, selbst auszuprobieren und sich miteinander auszutauschen.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Museumsdirektorin Madeleine Frey zusammen mit Ko-Kuratorin Sophia Naumann, wissenschaftliche Volontärin im Max Ernst Museums Brühl des LVR.